Bei der Plattform Industrie 4.0 steht der Austausch und das gegenseitige Lernen rund um die Digitalisierung der Produktion im Mittelpunkt. In Österreich werden heute zahlreiche Industrie 4.0-Projekte initiiert und durchgeführt. Die Projekte, die als Use Cases den Weg in Vorträge und Veranstaltungen finden, sind zumeist solche, deren Umsetzung auch erfolgreich war.
Natürlich ist das aber nicht immer so. Viele Projekte scheitern, aus unterschiedlichen Gründen: Technische Lösungen entpuppen sich als unpassend, eine wichtige Mitarbeiterin wechselt das Unternehmen oder ein Geschäftsmodell wird von den Kunden nicht angenommen. Im ersten Moment schmerzen gescheiterte Projekte sehr, kosten Geld und Ressourcen. Fehlschläge generieren aber auch wertvolle Erfahrungen, die wichtige Erkenntnisse und Learnings hervorbringen und die oft die eigene Organisation und zukünftige Projekte prägen.
Die „Industrie 4.0: Business Fails“ sind ein neues Format der Plattform, bei dem genau diese Fehlschläge und Erfahrungen fokussiert werden. Inspiriert von den „Fuck-Up Nights“ der Startup-Szene beschäftigt sich das Format mit dem Scheitern von Projekten und Unternehmungen im Kontext von Industrie 4.0. Damit möchte die Plattform zur Verbesserung der Fehlerkultur in der österreichischen Produktion beitragen.
Im Februar 2022 fanden die ersten „Industrie 4.0: Business Fails“ in der Startrampe der Sparkasse Oberösterreich in der Linzer Tabakfabrik statt.
Fehlschläge aus verschiedenen Perspektiven
Manuel Brunner leitet das Center of Excellence for Smart Production der FH Oberösterreich. Als Wissenschaftler betreut er unterschiedliche Projekte und kann auf viele Erfolge im Bereich der Forschung verweisen. Im Rahmen der Veranstaltung erzählte er den TeilnehmerInnen von einem gescheiterten Projektantrag – und von den Learnings, die sich für ihn daraus ergaben.
In über 20 Jahren in der Industrie konnte Thomas Lamprecht von TietoEVRY wertvolle Erfahrungen sammeln. Rund um die Technologie, im Business selbst, im Umgang mit den Menschen oder in der Organisation: überall können Ideen scheitern. In seinem Vortrag ging er auf die Fehler ein, die rund um große Digitalisierungsprojekte in der Industrie entstehen können, und erzählte von seinen persönlichen Fehlschlägen und seinem Umgang damit.
Startups scheitern oft in den ersten Jahren nach ihrer Gründung. Ein österreichisches Startup, das nicht gescheitert sondern sehr erfolgreich im Industriebereich tätig ist, ist die Firma crate.io aus Vorarlberg. Am Weg zum Erfolg gab es aber zahlreiche Hürden zu überwinden. Von diesen und von ihrem Umgang damit erzählte Eva Schönleitner, die Geschäftsführerin von crate.io.
Dank und Ausblick
Wir bedanken uns bei Manuel Brunner, Thomas Lamprecht und Eva Schönleitner für ihre Bereitschaft ihre persönlichen Erfahrungen zu teilen. Außerdem bedanken wir uns bei Johannes Pracher, Verena Stemmer und dem Team der Startrampe der Sparkasse Oberösterreich für die Gastfreundschaft sowie bei allen Gästen für ihre Teilnahme an unserer ersten physischen Veranstaltung 2022!
2022 planen wir, noch weitere „Industrie 4.0: Business Fails“ zu organisieren. Sollten Sie…
- Interesse an einer Teilnahme haben und informiert bleiben wollen (ExpertInnengruppe Neue Geschäftsmodelle der Plattform Industrie 4.0),
- interessante Erfahrungen mit Fehlschlägen gemacht haben, die Sie teilen möchten, oder
- an einer gemeinsamen Organisation der Business Fails interessiert sein,
dann schreiben Sie gerne michael.fellner@plattformindustrie40.at. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!