Operativer Einsatz von Catena-X in der Automobilindustrie

Am 21. Februar fand unsere Veranstaltung zum Einsatz von Catena-X in der Produktion statt. Mit dabei waren Vertreter von Catena-X, BMW, Magna, Ford, und BASF. Der Verein hinter Catena-X hat derzeit rund 190 Mitglieder. Aktuell arbeitet man an der globalen Expansion. In den USA und in China gibt es bereits Partnerschaften, in Asien sollen bald weitere folgen.

Die zentralen Komponenten von Catena-X werden z.B. in diesem Video zusammengefasst:

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Status quo bei Unternehmen

BMW ist nach wie vor eine treibende Kraft bei Catena-X. Für BMW hat Catena-X strategische Bedeutung: verschiedene Problemstellungen, z.B. zur Nachhaltigkeit von Produkten, lassen sich nur firmenübergreifend lösen. Ein firmenübergreifender, zentraler Data Lake ist für BMW keine Option. Seit Oktober 2024 wurden seitens BMW mehr als 100 Verbindungen zu anderen Firmen über Catena-X aufgebaut. Dazu zählen Verbindungen mit Magna, Dräxlmaier, BASF oder Bosch. Ein Ausfall von Catena-X würde heute zu Produktionsstillständen und zu ernsthaften Compliance-Problemen führen, da operativ auf das Datenökosystem gesetzt wird. Für BMW ist die Qualitätsverbesserung über Catena-X die finanzielle Grundlage für die Konformität mit Regularien – „Quality finances sustainabily.

Als Automobil-Zulieferer rollt auch Magna Catena-X aktuell aus. Hilfreich für Magna ist die Harmonisierung verschiedener Standards in der Automobilindustrie, die über Catena-X passiert. Dass man weg von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen und hin zu einem einheitlichen Interface kommt, ist ein Ziel. Die Eclipse Dataspace Components sind hier ein wesentliches Element. Bei Magna setzt man derzeit die ersten Use Cases um. Das Onboarding von Partnern setzt eine gewisse datentechnische Reife voraus, die es herzustellen gilt.

Ford setzt Catena-X operativ in verschiedenen Use Cases ein. Mit WITTE und BASF sowie mit Flex wird firmenübergreifend der Product Carbon Footprint (PCF) berechnet. Zulieferer werden bis zur Tier-4-Ebene bereits eingebunden. In den USA gibt es bei Ford sowohl Interesse als auch konkrete Entwicklungen in Zusammenhang mit Catena-X. Als nächstes wird Ford das Thema Traceability integrieren, die Umsetzung soll noch im 1. Quartal 2025 erfolgen.

Materialien sind die Grundlage der Produktion – mit deren digitaler Erfassung beschäftigt sich BASF. Für BASF sind einheitliche Standards und Formate rund um die PCF-Berechnung ein zentrales Element von Catena-X. Dass die Berechnung ohne Lock-in-Effekt möglich ist, ist ein Mehrwert. Bei BASF sieht man Nachhaltigkeit als Kriterium, das sich neben Qualität und Menge als zusätzlicher Faktor bei Kunden etabliert. Entsprechende Protokolle und Transparenz gewinnen an Bedeutung, um auch die Zahlungsbereitschaft der Kunden zu erhöhen. BASF engagiert sich bei weiteren Manufacturing-X-Projekten, da Chemie in vielen anderen Branchen auch die Grundlage der Produktion bildet.

Zukunftsausblick: weitere Ausrollung

In Zukunft werden Catena-X Standards bei mehr und mehr Partnern vorausgesetzt. Bei Ford ist Catena-X seit Juli 2024 in den Vertragsbedingungen für Lieferanten enthalten, bei BMW mittlerweile ebenso. Der Schritt von freiwilliger zu verpflichtender Nutzung ist bei beiden Autobauern voraussichtlich im Laufe des Jahres geplant.

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Foto von Edgar Chaparro auf Unsplash

Michael Fälbl