Gipfeltreffen in Tirol: Das war der 8. Summit Industrie 4.0 aus Hall

In Zusammenarbeit mit der Standortagentur Tirol und Wirtschafts-Standort Vorarlberg (WISTO) fand der achte Summit Industrie 4.0 – die jährliche Veranstaltung der Plattform Industrie 4.0 Österreich – statt. Mit über 200 Teilnehmer:innen und erneut als Green Event wurde das Treffen im beeindruckenden Ambiente des Salzlagers in Hall in Tirol ausgerichtet. Das vielseitige Programm konnte sich auch heuer sehen lassen: Zwei Keynotes, zahlreiche Industrie 4.0 Best Practices, das Partnerland Vereinigtes Königreich, Leuchtturmprojekte der Plattform, prämierte Schüler:innen, die Gewinnerin des ÖWGP-Doktoratspreises, ein informativer Ausstellungsbereich und vieles mehr.

Aber nochmal von vorne, vor der offiziellen Eröffnung wurde zur alljährlichen Pressekonferenz, an der Vertreter:innen des BM für Klimaschutz (Michael Wiesmüller), der Bundesländer (LR Mario Gerber und WISTO GF Jimmy Heinzl), der Arbeitnehmer:innen (Elfriede Schober, PRO-GE) und Arbeitgeber:innen (Rainer Haag, Task Force Industrie 4.0 der IV Tirol) sowie der Plattform Industrie 4.0 (Vorstandsvorsitzender Thomas Welser) teilnahmen, eingeladen. Künstliche Intelligenz, Daten, Qualifizierung und der Faktor Mensch wurden als entscheidende Erfolgsfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Österreich identifiziert. Um die Veränderungen der digitalen Transformation erfolgreich zu bewältigen und die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, bedarf es mehr denn je einer umfassenden gemeinsamen Anstrengung.

Rosa Lyon führte durch das Programm und begrüßte zur Eröffnung neben Beate El-Chichakli (BMK), LR Mario Gerber (Tirol) und Jimmy Heinzl (Vorarlberg), zum ersten Mal Thomas Welser, Eigentümer und CEO der Welser Profile, als Vorstandsvorsitzenden der Plattform Industrie 4.0, am Podium. Welser betonte seine Motivation, sich durch sein Engagement in der Plattform noch intensiver über Unternehmensgrenzen hinweg für den Wirtschaftsstandort Österreich einzusetzen. Gleichzeitig sprach er seinem Vorgänger, Kurt Hofstädter, Dank und großen Respekt für dessen geleistete Arbeit aus. Den Faktor Mensch und „Human Centricity“ hob er als ausschlaggebende Elemente zur Umsetzung der digitalen Transformation hervor.

Die Frage, wie können Systeme so gebaut und gestaltet werden, dass sie den Menschen bestmöglich unterstützen, tritt immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit. Am Beispiel des digitalen Zwillings in der Produktion hielt Prof. Birgit Vogel-Heuser von der TU München am Vormittag die erste Keynote und präsentierte, wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz den Menschen in der Arbeitswelt unterstützten können.

Als Gastland wurde das Vereinigte Königreich und Botschafterin in Österreich Lindsay Skoll willkommen geheißen. Mit Thingtrax, Rich Clayton, und Digitalnauts, Lina Srebrova, präsentierten sich zwei innovative Start-ups aus den Bereichen KI und Extended Reality. Zuvor sprach HM Trade Commissioner für Europa, Chris Barton, über die UK-Industriestrategie und David Leal Ayala vom Institute for Manufacturing Cambridge stellte das UK Industrie 4.0-Flaggschiff vor. Professor Chris Dungey präsentierte das High Value Manufacturing Catapult Center, das Forschung, Wissenschaft, Gründer und Studierende zusammenbringt und einen innovativen Weg des Technologietransfers ermöglicht.

Der letzte Block vor der Mittagpause fokussierte auf Highlights und konkrete Projekte der Plattform Industrie 4.0. Drei der vier Plattform-Themenschwerpunkte „Neue Technologien & Innovation“, „Nachhaltige Produktion“, „Produktionsstandort Österreich“ und „Arbeit 5.0“ wurden vor den Vorhang geholt. Harald Sehrschön (Fill GesmbH) und Michael Fälbl (Plattform Industrie 4.0) stellten mit dem Projekt Sm4rtenance eine Data Space Anwendung im Maschinenbau vor. Verena Halmschlager (Plattform Industrie 4.0) referierte zum Digitalen Produktpass und über das Projekt CIRPASS-2. Als Abschluss des Vormittagsprogramms präsentierten Anton Vorraber (Welser Profile) und Stefanie Werderits (Plattform Industrie 4.0) das Projekt AI5 Production und wie man mit dem „Test-before-Invest“-Instrument risikolos eine neue KI-Anwendung ausprobieren kann. Im Rahmen von „Arbeit 5.0“ beschäftigen wir uns zu den Themen „Human Centricity“ und Industrie 5.0 im Projekt Bridges 5.0.

Als Auftakt nach der Mittagspause durfte auch heuer das Schüler:innen Projekt nicht fehlen. Die Sieger in der Kategorie „Informatik und Digitalisierung“ des Tiroler Nachwuchs Ingenieurspreis, Anna Strobl, Chiara Maier und Matthias Thanner von der HTBLVA Trenkwalderstraße aus Innsbruck, präsentierten, wie Stahlbetonkonstruktionen digitalisiert und mit Augmented Reality im Unterreicht eingebunden werden können.

Als zweiter Keynote-Speaker beleuchtete Andreas Windisch, Joanneum Research, aktuelle Trends in der Künstlichen Intelligenz und die Rolle, die Österreich in diesem zukunftsweisenden Bereich bereits einnimmt und künftig einnehmen könnte.

Mit den „Best of Industrie 4.0“ rücken wir traditionell eine Vielzahl herausragender Cases und Themen ins Rampenlicht, die die Industrie 4.0-Community und unsere Mitglieder im vergangenen Jahr oder Jahren beschäftigt und geprägt haben. Es wurde im Rahmen der kurzweiligen 7-Minuten-Use Cases folgenden Vortragenden mit großem Interesse gelauscht: Christoph Sitar, MEDIASQUAD GmbH, Bjarne Lill, Universität Innsbruck, Isabella Salzmann, Florian Böhler, BoehlerBrothers GmbH, Ralph Hoch, Digital Factory Vorarlberg, David Schönmayr, Fronius International GmbH, Michael Riess, Wien Work Integrative Betriebe und AusbildungsgmbH, Johannes Schellnegger, Austria Wirtschaftsservice, FH-Prof. Stefan Wagner, Research Center Hagenberg, Kerstin Repolusk, Produktionsgewerkschaft, Ronald Brutter, IBM Austria, Stefan-Dieter Huemer, Rexel Austria GmbH und Roland Wiesmüller, T-Systems Austria.

Als krönender Abschluss präsentierten die beiden ÖWGP-Vizepräsidenten Univ.-Prof. Clemens Holzer, Montanuniversität Leoben und Univ.-Prof. Sebastian Schlund, Technische Universität Wien, die Gewinnerin des ÖWGP-Dokoratspreises 2024. Kathrin Thiele, Montanuniversität Leoben, stellte ihre prämierte Dissertation „Tracing of Non-Metallic Inclusions in Steel“ vor.

Das Programm 2024

Die Präsentationen

Wie digitaler Zwilling und Künstliche Intelligenz den Menschen in der Arbeitswelt unterstützten können, Prof. Birgit Vogel-Heuser, Lehrstuhl für Automatisierung und Informationssysteme, Technische Universität München

Made Smarter Innovation & Adoption – The Flagship Industry 4.0 Programme of the UK, Institute for Manufacturing Cambridge, David Leal Ayala

Digital Manufacturing Revolution UK & Case Studies, High Value Manufacturing Catapult, Professor Chris Dungey

Digitalnauts, Lina Srebrova

Thingtrax, Rich Clayton

Data Space Anwendung im Maschinenbau – Sm4rtenance, Harald Sehrschön, Fill GesmbH und Michael Fälbl, Plattform Industrie 4.0 Österreich

Der Digitale Produktpass – CIRPASS-2, Verena Halmschlager, Plattform Industrie 4.0 Österreich

KI-Anwendung „Test before Invest“ – AI5 Production, Anton Vorraber, Welser Profile und Stefanie Werderits, Plattform Industrie 4.0 Österreich

Digitalisierung von standardisierten Stahlbetonkonstruktionen mittels augmented reality supported teaching, Chiara Maier, Anna Strobl und Matthias Thanner, HTBLVA Trenkwalderstraße/Innsbruck

Handeln statt Warten: KI als Chance für Österreich, Andreas Windisch, Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH

eXperience.together! – Revolution in Mixed Reality, Christoph Sitar, MEDIASQUAD GmbH

Cyber Security und Resilienz in Supply Chains mit Fokus auf KMU (CySeReS-KMU), Bjarne Lill, Universität Innsbruck

Lokale LLMs – KI im Unternehmen nutzen ohne Abhängigkeiten und Kompromissen bzgl. Datenschutz, Isabella Salzmann, Florian Böhler, BoehlerBrothers GmbH

Potenzial von Daten-Ökosysteme für die sichere unternehmensübergreifende Datennutzung und Prozessoptimierung, Ralph Hoch, Digital Factory Vorarlberg

Weniger Energiebedarf, mehr Effizienz: Fronius optimiert Kühlkörper-Wiederaufbereitung. David Schönmayr, Fronius International GmbH

Augmented Reality in integrativen Werkstätten: Chancen und Herausforderungen, Michael Riess, Wien Work Integrative Betriebe und AusbildungsgmbH

Der aws KI-Marktplatz: Ein Wegbereiter für Innovationen in der Industrie 4.0, Johannes Schellnegger, Austria Wirtschaftsservice

Smarte Produktions- und Logistikplanung mit adaptiven Algorithmen, FH-Prof. Stefan Wagner, Research Center Hagenberg

StaTrainXR – Ein multilinguales Sicherheitstraining für Staplerfahrer:innen, Kerstin Repolusk, Produktionsgewerkschaft

ChatZentDok – Einsatz generativer KI in einer Fachinformationsabteilung, Ronald Brutter, IBM Austria

AUTOSTORE – teilautomatisierte Lösung in der Lagerlogistik, Stefan-Dieter Huemer, Rexel Austria GmbH

Catena-X im Einsatz: Product Carbon Footprint Tracking bei Ford & Flex, Roland Wiesmüller, T-Systems Austria

Kathrin Thiele: Dissertation „Tracing of Non-Metallic Inclusions in Steel“

Die Aussteller:innen:

Allgemeine Unfallversicherungsanstalt

anapur AG

Beckhoff Automation GmbH

BoehlerBrothers GmbH

DCS-TEC GmbH

Digital Factory Vorarlberg GmbH

Digitalnauts

EIT Manufacturing East GmbH

FH Kufstein Tirol

FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences mit dem Horizon Europe Projekt: JIDEP – Joint Industrial Data Exchange Pipeline

FILL Gesellschaft m.b.H. & Sm4rtenance

Fraunhofer Austria Research GmbH

Google Cloud + scitis.io GmbH

High Value Manufacturing Catapult

Hutchison Drei Austria GmbH

Institute for Manufacturing Cambridge

MCI | The Entrepreneurial School®

Österreichische Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik

Partnerland Vereinigtes Königreich

Plattform Industrie 4.0 Österreich

Standortagentur Tirol GmbH

T-Systems Austria GesmbH

Thingtrax

UMIT Tirol

Universität Innsbruck

Upper Austrian Research GmbH

Wirtschafts-Standort Vorarlberg (WISTO)

KI-Mobil Austria (Kooperationspartner: PRO-GE, Fraunhofer und FMTI)

Plattform Industrie 4.0 Österreich/Fotograf Harald Kantschieder