Angewandter Datenaustausch

Dem unternehmensübergreifenden Austausch von Daten wird viel wirtschaftliches Potenzial zugeschrieben. Von strategischen Organisationen wie dem World Economic Forum bis hin zu Umsetzungsinitiativen wie dem niederländischen SCSN ist man sich einig, dass der durch Daten generierte Mehrwert steigen kann, wenn verschiedene Firmen ihre Daten miteinander teilen.

Doch wie gelingt der Datenaustausch? Jedenfalls wird dafür Software benötigt. Mit den GXFS wurden z.B. Technologiekomponenten entwickelt, die Data Sharing ermöglichen sollen. Ein breit angelegter Knowledge Graph kann ebenfalls eine Lösung sein. Auch das österreichische Unternehmen nexyo entwickelt Software für den Datenaustausch in Ökosystemen. In einem „Inside Gaia-X“-Event der Plattform Industrie 4.0 und des Gaia-X Hub Austria stellten Lisa Höllbacher und Natascha Totzler das Unternehmen und dessen Aktivitäten vor.

Datennutzung Status quo

Während das Potenzial von Datenaustausch vielfach gesehen wird, steht die Umsetzung entsprechender Projekte häufig noch am Anfang. Wenn Unternehmen heute Daten miteinander teilen, dann passiert dies zumeist über individuelle Schnittstellen. Diese müssen davor manuell eingerichtet werden, was sowohl zeitliche, als auch finanzielle Ressourcen benötigt. Pilotprojekte wie EuProGigant oder champI4.0ns versuchen diese Situation durch den Einsatz standardisierter Komponenten zu ändern.

Auch die Datennutzung in Unternehmen selbst ist oft noch wenig ausgeprägt. Laut nexyo wird derzeit die Mehrheit der Daten in Unternehmen gar nicht genutzt. Hier möchte man bei nexyo zu einem Umdenken beitragen.

Technologie und Mehrwert

Das Produkt von nexyo ist eine Plattform, die die unternehmensübergreifende Nutzung von Daten vereinfachen soll. Der „nexyo DataHub“ kann von Unternehmen implementiert werden, um einen gemeinsame Datennutzung umzusetzen. Die Software ermöglicht dabei die Festlegung von Regeln und Bedingungen, um sicherzustellen, dass Unternehmen nur solche Daten teilen, die auch explizit dafür vorgesehen sind. Technologisch setzt man bei nexyo auf die Eclipse Dataspace Components (EDC).

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Der Eclipse Dataspace Connector kurz erklärt

Die Technologie soll konkrete wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen erzielen. Einerseits soll der Datenaustausch über die Plattform die Entwicklung neuer Produkte und Services  ermöglichen. Andererseits sollen für Datenanbieter/-innen Umsätze durch die Bereitstellung von Datensätzen generiert werden. Dabei möchte man mit der Software die Gaia-X-Prinzipien (festgelegt z.B. im Gaia-X Trust Framework) einhalten.

Umsetzungsbeispiele und Danke

Projekte setzt nexyo z.B. in den Bereichen Tourismus, Energie und Mobilität um. In einem Projekt im Energiebereich kombiniert man z.B. verschiedene Datenquellen für die Planung der benötigten Fernwärmekapazitäten eines Energieversorgers. Im Tourismus möchte man Daten nutzen, um Besucherströme an touristischen Hot-Spots lenken zu können. In diesem Bereich kooperiert man z.B. auch mit der Data Intelligence Offensive (DIO).

Wir bedanken uns bei Lisa Höllbacher und Natascha Totzler für die Informationen und den Input! Die Plattform Industrie 4.0 arbeitet laufend an weiteren Aktivitäten und Veranstaltungen zu Gaia-X. Wenn Sie dazu informiert bleiben möchten, melden Sie sich gerne bei michael.faelbl@plattformindustrie40.at.

Foto von JOHN TOWNER auf Unsplash

Michael Fälbl