Der Einsatz von Advanced Digital Technologies wird in verschiedenen Strategiepapieren sowie Publikationen von politischen Gremien und diversen Organisationen (z.B.: Europäische Kommission, OECD, Beratungsunternehmen) als „Enabler“ für einen Übergang zu einer nachhaltigen Chemiewirtschaft hervorgehoben. Auch die Schaffung und Unterstützung nachhaltiger, kollaborativer Geschäftsmodelle wie „Chemicals as a Service“ (CaaS) kann durch den Einsatz von Advanced Digital Technologies begünstigt werden.
Eine vom BMK geförderte und vom FCIO unterstützte Studie „Positionierung von CaaS im Technologieumfeld“ (12/2020 – 12/2021) betrachtet die Verknüpfung von CaaS mit digitalen Technologietrends genauer. Anhand von 28 konkreten Anwendungsfällen in 7 unterschiedlichen Technologiebereichen – Sensortechnologien, Automatisierung, Digitale Zwillinge, Künstliche Intelligenz, technologiegestützte Analytik, Verschlüsselung & Rückverfolgung sowie Mixed Reality – wird die Relevanz von Advanced Digital Technologies für die Implementierung von CaaS-Geschäftsmodellen aufgezeigt. Einige dieser Anwendungsfälle sind jedoch bei den dazu befragten ExpertInnen noch nicht breit im Einsatz. Gründe dafür finden sich in den während der Studie identifizierten Barrieren, wie beispielsweise mangelnde Datenqualität, fehlende Expertise, Bedenken bezüglich Datensicherheit oder fehlendes Wissen zu bestehenden Möglichkeiten. Deshalb bedarf es aus Sicht der StudienteilnehmerInnen unter anderem einer Vernetzung der Stakeholder beider Bereiche sowie einer Nutzung bestehender Plattformen und Netzwerke zum Informationsaustausch.
Um die vorhandenen Barrieren zu überwinden und eine erfolgreiche, technologiegestützte Implementierung von CaaS-Modellen forcieren zu können, wird nun nach dem Online-Workshop zu Ende letzten Jahres eine weitere Vernetzungsveranstaltung für Stakeholder aus den Bereichen Advanced Digital Technologies und Chemiewirtschaft durchgeführt.
Zielgruppen für die Veranstaltung:
- ExpertInnen für Advanced Digital Technologies (wie z.B. Digitale Zwillinge, KI, Verschlüsselungstechnologien)
- Stakeholder entlang der chemischen Wertschöpfungskette – vom Anlagen Hersteller bis hin zum Chemikalienanwender (Geschäftsführung, Chemikalien Ein- und Verkauf, Prozessanalyse & -optimierung, Operations Management, …)
- Stakeholder, die sich mit nachhaltigen und innovativen Geschäftsmodellen (wie z.B. CaaS) beschäftigen oder solche bereits im Einsatz haben
- Politische Akteure sowie Stakeholder von Interessensvertretungen aus den oben angeführten Themenbereichen
Vorläufiges Programm:
- 15:00 Begrüßunng
- Thomas JAKL, BMK
- Sylvia HOFINGER, FCIO
- 15:10 Erfahrungsberichte und visionäre Denkansätze entlang der chemischen Wertekette
- Karin KLOIBER, CHASE Center
- 15:30 Studienergebnisse: KI, Blockchain & Co für nachhaltige Geschäftsmodelle in der Chemiewirtschaft
- Stefanie PRENNER und Sabine JUNG-WACLIK, Brimatech
- 15:50 Gemeinsame Interessen für Fördermöglichkeiten entdecken
- 16:00 Problem? Lösungen! – Live Pitches unserer TeilnehmerInnen
- 16:10 Chemie trifft IT – Vernetzen wir uns!
- Alle TeilnehmerInnen
- 17:30 Ausklang beim gemeinsamen Buffet
Um eine frühzeitige Anmeldung wird für die Organisation der Vernetzung sowie der Analyse der Interessensbekundungen für Fördermöglichkeiten* gebeten, spätestens aber bis 1. August 2022.