Technology Insight #5: IIoT

Das World Economic Forum und McKinsey bezeichnen das Industrial Internet of Things (IIoT) als „essenziell für die Zukunft der Produktion“. Insbesondere nach Überwindung der Covid-19-Pandemie könnte das IIoT dem produzierenden Bereich aus der Krise helfen.

Österreichische Expertise

Aber nicht nur auf globaler Ebene gibt es spannende Entwicklungen zum industriellen Internet der Dinge: Auch in Österreich ist sowohl bei Forschungseinrichtungen als auch bei Unternehmen sehr viel IIoT-Expertise vorhanden. Das Ziel des 5. Technology Insight war es einerseits diese Expertise aufzuzeigen und andererseits vorhandenes Wissen an die Mitglieder der Plattform Industrie 4.0 weiterzugeben. Mit Prof. Kay Römer von der TU Graz und Christian Lutz von crate.io konnten sowohl die wissenschaftliche als auch die wirtschaftliche Perspektive beleuchtet werden.

Verlässlichkeit („Dependability“) als wichtige Komponente

Das Internet der Dinge (IoT) wird häufig mit spielerischen Themen verbunden, z.B. wenn das Lieblingslied sich automatisch aufdreht und die Waschmaschine genau dann fertig ist, wenn man die Wohnung betritt. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich Prof. Kay Römer mit einer sehr ernsten Fragestellung: Wie kann das IoT in kritischen Anwendungen und unter schwierigen Bedingungen verlässlich eingesetzt werden? Um diese Frage zu beantworten arbeitet ein interdisziplinäres Team rund um Wissenschaftler der Fakultäten für Informatik & Biomedizinische Technik sowie Elektrotechnik & Informationstechnik der TU Graz am Projekt „Dependable Things“.

Logo des Projekts "Dependable Things"
Logo des Projekts „Dependable Things“, (c) TU Graz 2015

Dabei soll mit Hilfe von Grundlagenforschung und angewandter Forschung gemeinsam mit Industriepartnern die Zuverlässigkeit von IoT-Systemen in der Praxis erhöht werden. Zu diesem Projekt vermittelte Prof. Römer ausführliche Informationen, mit Hilfe von Use Cases zeigte er dessen Relevanz für die Industrie auf. So kann z.B. die Position von Geräten in einer Fabrik mit Hilfe eines eigens entwickelten Tools auf 30cm genau bestimmt oder die Kompatibilität verschiedener Protokolle durch ein mathematisches Modell garantiert werden. Auch mit dem Zukunftsthema „Truck Platooning“ beschäftigt man sich im Rahmen des Projekts an der TU Graz.

CrateDB: Eine Datenbank, zahlreiche Möglichkeiten

crate.io ist das Vorarlberger Unternehmen, das hinter der CrateDB steht, einer in der Industrie weit verbreiteten Open Source IoT-Datenbank. Christian Lutz hat das Unternehmen gegründet und ist heute dessen Präsident. In seinem Vortrag ging Christian darauf ein, warum der Umgang mit IIoT-Daten herausfordernd sein kann: die massive Vielfalt von Datenquellen, unterschiedliche Formate und verschiedene Größenordnungen überfordern traditionelle Datenbanken häufig. Genau dafür wurde die CrateDB geschaffen, Hr. Lutz beschreibt sie daher als „purpose-built technology“.

Die Datenbank sei das „langweilige Element in superspannenden Use Cases“, deren Resultate Christian anschließend erklärte: 70% Kosteneinsparungen, die massive Beschleunigung der Informationsbereitstellung (von 15 Minuten auf real time) und die ermöglichte Erkennung falscher Teile in weniger als einer Sekunde mit Hilfe von Machine Learning sind nur einige der beeindruckenden Ergebnisse, die Christian und das Team bei crate.io bereits erreichen konnten.

Weitere Informationen zu crate.io und den erwähnten Use Cases finden Sie hier. Im Video unten erklärt Chrisitan Lutz das Tätigkeitsfeld von crate.io im Rahmen der IoT World Santa Clara im Juli 2019.

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Mehr Informationen

Wir bedanken uns herzlich bei Prof. Kay Römer und bei Christian Lutz für die interessanten Einblicke!

Technology Insights der Plattform Industrie 4.0

Die Technology Insights der Plattform Industrie 4.0 beleuchten aktuelle und spezifische Entwicklungen zu Zukunftstechnologien, die für den produzierenden Bereich relevant sind. Sie sind ein Format der ExpertInnengruppe Neue Geschäftsmodelle und sind für alle Mitglieder der Plattform Industrie 4.0 zugänglich. Sollte Ihr Unternehmen Mitglied, aber nicht auf dem Verteiler der ExpertInnengruppe Neue Geschäftsmodelle sein, melden Sie sich gerne bei michael.fellner@plattformindustrie40.at.

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Michael Fellner