AI for GOOD – Verantwortung und KI

Das maschinelle Lernen, um das es bei KI geht, kann durch seine Fähigkeiten, Muster zu erkennen, viele Bereiche in der Industrie automatisieren. Jedoch stellt sich nun die Frage, wie sich diese Technologien in der Zukunft entwickeln werden. Beim Workshop AI for GOOD – Verantwortung und KI am 10. Juni diskutierten wir über die Verantwortungsrolle im Zuge der Einführung und Verwendung von KI-Systemen.

Durch starke Rechenleistung, hohe Speicherkapazität und viele verfügbare Daten gibt es einen Boom in der Entwicklung. Mittlerweile kann durch Verhaltensmuster bereits viel über die Persönlichkeit der Menschen herausgefunden werden. Dies birgt viel Potenzial aber kann auch Missbrauch auslösen. Dr. Julia Neidhardt, TU Wien, stellte bei Ihrem Vortrag die Frage, welchen Weg wir gehen wollen, Richtung vierte industrielle Revolution zur Nutzung der Potentiale oder Richtung Überwachungkapitalismus? Human in the loop, der Mensch trifft letztendlich die Entscheidung, und weitere Lösungen wie die Evaluierung von Bias, erklärbare und transparente Algorithmen, Datenschutz, Folgenabschätzung für MitarbeiterInnen uvm. helfen bei einer menschenzentrierten Automatisierung.

Mag. Martina Chlestil, Arbeiterkammer Wien, und Mag. Thomas Riesenecker-Caba, FORBA, gaben einen Überblick über juristische Grundlagen auf Basis des Arbeitsverfassungsrecht (ArbVG) und der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) betreffend die Anwendung von KI-Systemen. Dabei wurden generell der Schutz personenbezogener Daten, die Informationspflichten der Betriebsinhaber und Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte im Sinne der Arbeitnehmerschaft angesprochen.

Von Lukas Klausner, FH St. Pölten, wurde ein weiteres vom Arbeiterkammer Digitalisierungsfonds gefördertes Projekt vorgestellt, nämlich das digitale Tool VERA, welches mit wenigen Klicks einen Überblick zu Kompetenzkonflikten und Verantwortungslücken gibt. Denn organisationale Verantwortlichkeit ist laut Herrn Klausner verknüpft mit Entscheidungsfähigkeit, Verpflichtung und Zurechenbarkeit ,bei der Verteilung der Verantwortlichkeit und Darstellung der Zuständigkeit kann das Tool Unterstützung bieten. Wichtig ist, dass man sich bereits zu Beginn die Frage stellt, ob man das KI-System grundlegend benötigt, denn schlussendlich sind die Anwender des Systems in der Regel nicht dieselben, die die Entscheidungsmacht über den Einsatz des Systems besitzen.

 

Weiterführende Links:

DigHum Plattform (https://dighum.ec.tuwien.ac.at)

VᴇʀA Online Tool – Verantwortung und Algorithmen (https://vera.arbeiterkammer.at)